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Unter dem Namen „FairKiez“ fand auf den Straßen in Bezirk Kreuzberg Friedrichhain ein schon in anderen europäischen Großstädten erprobtes Projekt für "stadtverträglichen Tourismus" statt. Initiatoren sind neben dem Bezirk, die Tourismusgesellschaft Visit Berlin, der Hotel- und Gaststättenverband und vor allem die Klubbetreiber im Bezirk.
An insgesamt 15 Wochenendnächten sind dabei Künstlergruppen zwischen Mai und
Juli pantomimisch und spielerisch durch die Straßen am Kreuzberger Spreeufer
und des gegenüberliegenden Friedrichshain gezogen, mit dem Ziel Partygäste zu
mehr Rücksichtnahme gegenüber den Anwohnern zu bewegen und umgekehrt Anwohner
dazu zu bringen, nicht gleich bei jedem Laut bei der Polizei wegen Ruhestörung
anzurufen. Die Künstler erregten durch ihre Shows mit auffälligen, leuchtenden
Kostümen die Aufmerksamkeit der Gäste bzw. Anwohner und traten mit ihnen in
improvisierte Interaktionen.
Begleitet werden sie von einer „FairKiez Crew“, die ausgestattet mit
Informationsmaterialien die Künstlergruppe begleitet und die Aktion den
umstehenden Gästen wie Anwohnern erklären.
Diese „FairKiez Crew“ versteht sich als eine Gruppe junger clubaffiner „Nachtschwärmer*innen“, die von den Trägern Clubcommission, Lieblingskinder und Mediation in Diversity ausgesucht und in einem ersten Workshop in mediativen Gesprächstechniken sowie Stand Up Kommunikation geschult wurden.
In wie weit ein solches interaktives Theatererlebnis nachhaltige Impulse setzt, bleibt zwar abzuwarten, zumindest erregte das bildgewaltige Projekt schon jetzt das Interesse der Presse und Öffentlichkeit in Berlin.
Dieses Projekt unterstützt gewaltpräventive stadtteilbezogene Ansätze.
Es fügt sich ein in die Stadtteilarbeit begonnene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen
und ihren Eltern ein (Streetwork, Kinderstreetwork u.a.).
Durch die Vermittlung von sozialen Basiskompetenzen werden Gewaltvorkommnissen im Kiez
vorgebeugt werden und die Jugendlichen dort abholen, wo sie stehen.
Bei Gewaltvorkommnissen werden dabei Opfern wie Tätern angemessene Unterstützungsangebote
gemacht. Dabei gilt die Maxime:
"Niemand soll zurückgelassen werden“!
Kern des Projektes ist die Ausbildung und Zertifizierung von Boxpaten!
Mittels spezieller Trainings werden die Einhaltung von fairen Regeln und Normen für aufstrebende junge Boxer – innerhalb und außerhalb von Boxhallen – erarbeitet und vermittelt. Die Ausbildung umfasst insgesamt 2 Wochenenden und 8 Seminartage und richtet sich sowohl an die Boxtrainer, wie an interessierte Jugendarbeiter*innen und an sogenannte Boxpaten (speziell ausgewählte jugendliche Boxer, die zu Vorbildern und Peerleadern ausgebildet werden). An 8 Trainingstagen werden die erforderlichen Sozialkompetenzen vermittelt und ein geübt. Am Abschlusswochenende findet eine Leistungskontrolle, die Zertifizierung zum "Boxpaten“ und die Verleihung des Titels "Boxpaten“ statt. Angestrebt wird eine Titelverleihung durch eine berühmte, erfolgreiche Boxberühmtheit (z.B. durch Regine Halmrich oder andere). Sinn und Aufgabe der zukünftigen "Boxpaten“ ist (im Sinne von Nachhaltigkeit) in ihren jeweiligen Betätigungsfeldern für ein faires Miteinander einzustehen. Jedem/r ausgebildeten "Boxpaten“ wird dafür ein entsprechendes T-Shirt ausgehändigt, welches als ein sichtbares Zeichen für Fairness steht und die Funktion von Boxpaten öffentlich macht.
Als Boxpaten werden insbesondere die „Wortführer“ innerhalb der Boxtrainingsgruppen ausgewählt, angesprochen und zur Teilnahme am Multiplikatorentraining ermutigt. Während der Ausbildungszeit zum "Boxpaten“ werden sie in ihrer Praxis begleitet und angehalten, das Gelernte auch Vorort umzusetzen.
Projektziele in der Zusammenfassung:
• Minderung von Gewaltvorfällen durch sozial starke Jugendliche! • Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, Stärkung des Selbstwertgefühls, • Entwicklung eines Bewusstseins für soziale Fairness bei den Beteiligten. • Etablierung eine vernetztes Konfliktmanagements unter den Projektbeteiligten im Kiez! • Förderung von Mädchenboxen
Am 13. November 2009 fand *der 4. Kinder- und Jugendtag* in Schöneberg Nord zum Thema - Zeig deinen Frieden - statt. In zwei voraus gegangenen Jahren haben Kinder und Jugendliche gemeinsam diskutiert, welche Wünsche, Vorstellungen und Ideen sie haben, um ihren Kiez zu verändern. Mit dem Ergebnis, dass im Jahr 2009 Kinder und Jugendlichen aufgefordert worden sind, innerhalb eines Talentwettbewerbes in künstlerischer Art und Weise zu zeigen, was Sie zum „Frieden“ in ihrem Kiez beizutragen im Stande sind. Mittels einer prozessorientierten Begleitung fand sich eine Gruppe von Jugendlichen, die "Leuchttürme", zusammen, die gemeinsam den Gedanken für einen thematischen Talentwettbewerb entwickelten und engagiert deren Organisation und Umsetzung übernahmen.
Am 13.11.2009 stand dann die Bühne des - PALLAST- frei für Kinder und Jugendliche des Schöneberger Nordens, um ihren Beitrag zum Frieden in der Region zu zeigen.
Am Ende beteiligten sich weit mehr Jugendliche als erwartet und zeigten ihre Darbietungen vor über hundert Besucher*innen aus der Nachbarschaft (s. Film), was ein großer Erfolg wurde und war.
Materialien
• Dankschreiben Bezirksstadträtin Angelika Schöttler
• Konzept "Leuchttürme"
• KiJu Tag (KiTS aktuell)